Ernährung nach Anthony William –gesunder Egoismus oder Dogmatismus?

 

Wer sich mit den Büchern von Anthony William beschäftigt, und seine Ernährung entsprechend ändert hat oft eine große Herausforderung – das persönliche Umfeld.

Das hat meist nicht die nötigen Informationen und reagiert deshalb oft irritiert auf diese scheinbar einseitige Ernährung.

 

Unterstützung und Austausch mit Gleichgesinnten und Unterstützung von Menschen, die diese Ernährungsumstellung bereits seit Jahren praktizieren finden viele in social-media-Communities wie facebook-Gruppen.

 

Doch auch innerhalb der Gruppen kann es vorkommen, dass nicht das Mitgefühl im Vordergrund steht, obwohl die Anthony William immer wieder betont, dass Mitgefühl das Heilsamste überhaupt ist.

 

Da postet ein Mitglied voller Euphorie mit Bild und Beschreibung ein tolles Rezept. Viele „gefällt mir“ Kommentare stehen unter dem post, bis jemand schreibt, dass eine der Hauptzutaten des Rezeptes nicht Anthony William konform sei. Dabei handelt es sich nicht um ein No-Food (Lebensmittel, die man auf jeden Fall vermeiden sollte).
Mit einem Schlag ist bei vielen Mitgliedern, die sich schon über ein neues Rezept gefreut haben, plötzlich die Euphorie verschwunden.

Auf Nachfrage, woher die Information stammt, kommt eine Aussage von Anthony William, die er einem Einzelnen in einem anderen Zusammenhang gegeben hat. Dabei wissen wir nicht, wo der Fragende überhaupt steht, ob er Selleriesaft trinkt, ob er Obst und Gemüse isst, was er für gesundheitliche Voraussetzungen hat.

Bei vielen entsteht aber durch die Aussage „das ist nicht Anthony William konform“ die Überzeugung, dass dieses Lebensmittel grundsätzlich nicht geeignet ist.

 

Die Freude über das Rezept ist so ganz schnell eingetrübt. Dabei wäre vielleicht gerade die Freude der Person über dieses gelungene Gericht so heilsam.

 

Kein Mensch ist wie der Andere

 

Jeder Mensch hat ganz persönliche Umstände, die es so kein Zweites mal gibt. Jeder hat eine eigene Mischung an Schwermetallen, pathogenen Keimen, Pestizide, Herbizide und Strahlenbelastung.

Für einen Menschen, der wirklich schwer krank ist, ist es sicher sinnvoll, auf bestimmte Lebensmittel ganz zu verzichten, bis er wirklich mindestens 6 Monate symptomfrei ist. Für Andere, die vielleicht sogar gesund sind und diese Form der Ernährung gewählt haben um bis ins Alter möglichst gesund zu bleiben, können viele Lebensmittel gar kein Problem darstellen.

 

Gesunder Egoismus statt Dogmatismus

 

Für mich selbst ist die Ernährung nach Anthony William ein Weg, dem eigenen Ego durch Mitgefühl die verletzende Kraft zu nehmen.

Gesunden Egoismus hingegen durfte ich lernen. Während ich früher oft in die Anpassung ging, um bei Familienfesten oder Einladungen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, obwohl ich die Konsequenzen tragen musste, bin ich heute so frei, meinen eigenen Kaffee und Kuchen mitzubringen. Denn wenn ich selbst von koffeinfreiem Kaffee nachts wach liege, oder von dem Gluten am nächsten Tag depressive Verstimmungen bekomme, ist das meine verlorene Lebenszeit. Das wiederum ist Mitgefühl für mich selbst und meinen Körper!

 

Ich muss aber auch niemanden belehren, der Kaffee trinkt oder konventionellen Kuchen genießt, denn dieser Mensch hat einfach andere Lebensumstände als ich.